Die eine „richtige“ Körpersprache nach Schema F gibt es nicht. Eine stimmige Gestik ist individuell sehr unterschiedlich. Sie kann, während sie bei einem Sprecher authentisch wirkt, bei einem anderen schnell einen unnatürlichen und aufgesetzten Eindruck erwecken. Ziel eines Medientrainings ist es deshalb immer, zusammen mit dem Teilnehmenden eine individuell angepasste, persönliche Körpersprache zu entwickeln, die und das ist die Kunst dennoch nicht antrainiert wirkt.

Dabei muss Körpersprache stets der jeweiligen Situation angepasst sein. Wer eine positive Neuigkeit kommuniziert, muss anders auftreten als der Übermittler schwieriger Inhalte. Gerade in solchen Situationen gilt es, nicht nur die aktive Körpersprache zu beherrschen, sondern auch die unbewusste in den Griff zu kriegen. Gerade ungesteuerte Signale treten immer dann auf, wenn sich etwa Nervosität Bahn bricht oder der Gemütszustand in der Körperhaltung zum Ausdruck kommt.

Was ist entscheidend für ein gutes Zusammenspiel von Gestik und Mimik?

Entscheidend für ein gelungenes, natürliches Zusammenspiel von Gestik und Mimik ist eine gute Verbindung des Auftretenden zu den Inhalten sowie ein geklärtes Verständnis von der Rolle, die in dem Moment gefragt wird.

Auch das TV-Format hat entscheidenden Einfluss auf den Einsatz von Körpersprache. Ist der Manager bei einem TV-Auftritt nur von der Schulter aufwärts im Bild, oder wird sein gesamter Oberkörper abgebildet, steht oder sitzt er? Jede Kamerasituation erfordert ein Bewusstsein dafür, in welchem Umfang Gestik gefragt und sinnvoll ist.

Die Entwicklung einer in jeder Situation stimmigen und persönlich authentischen Körpersprache setzt ein hohes Maß an Erfahrung voraus. Dafür ist es notwendig, dass auch Manager*innen mit wenig Medienerfahrung im Rahmen von professionellen Kommunikationstrainings rechtzeitig beginnen, ein sicheres und nachhaltiges Körpergefühl für den jeweiligen Auftritt einzuüben.